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Reden oder Schweigen über Deinen unerfüllten Kinderwunsch?

Eine Hand, die einer verzweifelten Frau gereicht wird, ist so hilfreich im Umgang mit dem unerfülltem Kinderwunsch

Du fragst Dich, wie Du mit Deinem unerfülltem Kinderwunsch umgehst.

Du bist Dir nicht sicher, ob Du über das Thema sprechen sollst.

Und mit wem überhaupt?

In diesem Beitrag erfährst Du

  • warum es so wichtig ist, über Deinen unerfüllten Kinderwunsch zu sprechen
  • warum es so schwierig ist, sich seinen Mitmenschen anzuvertrauen
  • welche Ängste und Erwartungen auf beiden Seiten vorhanden sein können
  • welche Strategie Dir für den Umgang mit diesem Thema helfen kann

Schweigen über Deinen unerfüllten Kinderwunsch kann echt gefährlich sein

Manchmal ist die Verzweiflung darüber, dass der größte Wunsch einfach nicht in Erfüllung gehen will, so groß, dass es einem einfach nur die Sprache verschlägt. Wem kann man schon erzählen, dass man das, was bei allen anderen doch so Schwups– ganz einfach passiert, bei einem selbst einfach nicht klappen will.

Das tut so weh! Das ist so peinlich!

Mit diesen Gedanken bist Du nicht allein. 

Da kann man einfach nicht drüber reden. Da zieht man sich lieber zurück und schweigt.

Aber das Schweigen birgt echte Gefahren. Für Dich, für Deine Beziehungen und für Deinen Kinderwunsch.

Welche Gefahren das Schweigen hat

Die Gedanken um den unerfüllten Kinderwunsch kreisen im Kopf , genau so schnell wie dieses bunte Karussell

Es beginnt damit, dass Dein Gedankenkarussell Fahrt aufnimmt. Du kennst ganz sicher die Spirale aus Hoffnung, Warten und Enttäuschung, die Dich jeden Monat ein Stückchen tiefer in den Sumpf führt.

Wenn Du diese Emotionen und Gedanken alle mit Dir allein ausmachst, dann wird ihre Macht über Dich immer größer und Deine Stimmung immer schlechter und Deine Welt immer etwas grauer.

Dein Umfeld ahnt davon jedoch nichts. Deine Liebsten merken vielleicht, dass es Dir nicht so gut geht. Deine Freunde und Kollegen registrieren, dass Du immer öfter schlechte Laune hast. Vielleicht fragt der Eine oder Andere zunächst noch nach den Gründen.

Beziehungen leiden oder gehen kaputt

Doch je öfter Du abwinkst und behauptest, es sei alles in Ordnung, desto mehr ziehen sich Deine Mitmenschen zurück.

Verständlich!

Wer will schon mit einem schlecht gelaunten Trauerkloß seine Zeit vergeuden.“ So habe ich immer gedacht, wenn ich den Rückzug von Freunden und Bekannten bemerkt habe.

Deine Mitmenschen können nicht wissen, was mit Dir los ist und fühlen sich von Dir zurückgewiesen. Was löst das wieder bei Dir aus?

Genau.

Du fühlst Dich unverstanden, ungeliebt und wertlos und ziehst Dich weiter zurück in Dein Schneckenhaus. Du hast noch mehr Zeit um allein vor Dich hinzugrübeln:

  • Warum werde ich nicht schwanger?

  • Was mache ich falsch? Was kann ich überhaupt?

  • Wozu bin ich auf dieser Welt?

  • Was ist denn ohne Kind der Sinn in meinem Leben?

  • Was bleibt denn überhaupt von mir?

Alle diese Gedanken bringen Dich Deinem Wunsch keinen Schritt näher. Im Gegenteil! Sie alle ziehen Dich weiter in den Sumpf der trüben Gedanken, der sozialen Isolation und schließlich in die Klauen einer Depression.

Warum ist das Reden über den unerfüllten Kinderwunsch so schwer?

Wir leben zwar heute in einer ach so aufgeklärten Welt und wir finden auf jede Frage eine Antwort im WorldWideWeb, aber mal ehrlich: hat das Internet wirklich auf alles eine Antwort? Und so aufgeklärt und tolerant wir alle auch sind, der unerfüllte Kinderwunsch ist immer noch ein Tabuthema!

Und wir Betroffenen tragen unseren Teil dazu bei. Wir lassen uns von all den Vorurteilen und Klischees beeindrucken, herunterziehen und in eine Ecke drängen, in die wir überhaupt nicht hinein gehören.

Aber klar, wer mag schon gerne zugeben, dass man einen ganz großen Herzenswunsch hat, der nicht in Erfüllung gehen will und man selbst das nicht hinbekommt.

Jeder andere schafft das doch in „Null Komma Nix“. Das hört man doch immer wieder. Zwei lernen sich kennen, werden ein Paar und Schwupps: sind sie schwanger. Wir vergessen leider nur allzu oft, dass dies eher die Ausnahmen sind und jede entstehende Schwangerschaft ein echtes Wunder.

Die Psyche leidet unter den regelmäßigen Enttäuschungen

Du hast einfach diesen alles überragenden Wunsch nach einem Kind. Das ist ja auch ganz normal in Deinem Alter und Eure Eltern freuen sich vielleicht auch schon auf ein Enkelkind.

Irgendwie ist das ja auch „Pflichtprogramm“ in unserer Gesellschaft.

Leider musst Du alle enttäuschen, ständig die Fragen über Dich ergehen lassen.

Dabei wird Dein größter Wunsch einfach nicht erfüllt. Du kannst ihn Dir nicht erfüllen. Dein Partner kann ihn nicht erfüllen.

Wie soll man über dieses „Versagen“ nur sprechen. Das ist doch peinlich. Das ist unendlich schmerzhaft. Da fühlt man sich hilflos und wertlos.

Wenn Du dann mit jemandem darüber sprichst, merkst Du schnell, dass Dein Gegenüber zwar voller Mitgefühl ist, aber auch total hilflos. Was soll er/sie nur tun? Na klar, Dir gut zureden.

  • Das wird schon.“

  • Du brauchst Geduld.“

  • Üben macht doch auch Spaß.“

  • Genieße die Zeit, denn später mit Kind kannst Du diese Reise und jene Unternehmung erstmal vergessen.“

Das ist alles gut gemeint, aber gut gemeint ist halt nicht immer gut.

Und mal ehrlich. Wem vertraust Du Dich denn an? Deiner Mutter, Deiner besten Freundin,…

Entweder hat diese Person bereits Kinder oder ist selbst von dem Thema noch meilenweit entfernt. Wie sollen sie da ernsthaft und bis zur letzten Konsequenz verstehen können, was Dich so quält.

Eine zerstörte Brücke im Wald. So kann sich die Kommunikation über den unerfüllten Kinderwunsch schnell entwickeln

Bei aller Empathie fehlt da trotzdem immer ein kleines Stückchen an der Brücke zwischen Euch. Das hält niemand mit Absicht zurück, meist ist es Deinem Gegenüber und vielleicht noch nicht einmal Dir bewusst. Aber es fehlt und es führt ganz leicht zu Missverständnissen.

Wie schaffst Du es nun über Deinen Kinderwunsch zu reden

Missverständnisse entstehen ganz leicht durch Ängste und unbewusste Erwartungen an den Anderen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir selbst über Deine Gefühle und vor allem Deine Ängste Klarheit verschaffst und sie für Dich formulieren kannst.

Sich selbst einzugestehen, dass man Angst davor hat, zu versagen und als Frau nicht vollkommen zu sein, ist immens schwer. Es dann aber auch noch laut auszusprechen, ist nahezu undenkbar. Für den Anfang kannst Du mal versuchen, es Dir selbst zu erzählen.

Tipp Nr. 1: Spiegelbild

Stelle Dich vor einen Spiegel und erzähle Deinem Spiegelbild von Deinen Gefühlen, Ängsten und von Deiner Wut.

Wie fühlt sich das an?

Wann empfindest Du diese Angst am stärksten?

Erzähl‘ Dir alles was Dir einfällt. Das fühlt sich komisch an, oder?

Dabei ist Dir die Person im Spiegel so nahe wie kein anderer Mensch. Sie hat keine eigenen Ängste und Erwartungen.

Denn genau das ist der springende Punkt. Jede Person mit der Du über Deinen unerfüllten Kinderwunsch sprichst, hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Ängste und Erwartungen.

Jetzt fragst Du Dich vielleicht, welche Ängste die Person schon haben könnte.

  • Angst etwas Falsches zu sagen

  • Angst Dich zu verletzen

  • Angst Dir nicht helfen zu können

  • Angst vor dieser Hilflosigkeit

  • ……………………

  • ……………………

Es ist wichtig, dass Du Dir bewusst machst, dass Dein Gegenüber auch Ängste haben könnte.

Aber Achtung:

Deine Gedanken dazu sind nicht ihre Ängste.

Was ich damit sagen will?

Mache Dir einfach bewusst, dass Dein Gegenüber sehr wohl Ängste oder mindestens Hemmungen im Umgang mit Dir haben kann, aber denke nicht, dass Du sie kennst.

Tipp Nr. 2: Erwartungen

Schauen wir uns mal die Erwartungen an. Welche Erwartungen hat zum Beispiel Deine Freundin an Dich?

  • ———————————

  • ———————————

  • ———————————

Woher weißt Du das so genau? Hast Du sie mal gefragt?

Wenn nicht, dann hol‘ das nach.

Ich bin mir sicher, dass es die eine oder andere Abweichung geben wird.

Wenn Du Dir bewusst gemacht hast, dass die von Dir vermuteten Erwartungen Deiner Freundin an Dich nicht unbedingt der Realität entsprechen, dann kannst Du sie auch einfach ignorieren.

Tipp Nr. 3: Bedürfnisse

Was Du aber nicht ignorieren solltest, sind Deine Erwartungen an Deinen Gesprächspartner. Wünschst Du Dir

  • Trost

  • Zuspruch und Motivation

  • einfach nur ein offenes Ohr

  • ………………………..

  • ……………………….. ?

Wenn Du Dir bewusst gemacht hast, was Du Dir eigentlich von Deinem Gesprächspartner wünschst, dann kannst Du Dir überlegen wer überhaupt der bzw. die Richtige ist.

Ich habe z.B eine kleine Auswahl von Menschen, die alle sehr unterschiedlich sind und genauso unterschiedlich auf schwierige Situationen reagieren.

Ich nenne diese Auswahl liebevoll „Mein kleines Küchenkabinett“.

Die Eine ist eher rational und geht die Probleme entsprechend an. Eine Andere ist sehr emotional, nimmt mich in den Arm und weint gemeinsam mit mir.

Ich überlege mir heute also genau was ich gerade brauche und wen ich in welchem Moment kontaktiere.

Lass mich für Dich zusammenfassen:

Sei Dir Deiner belastenden Gedanken und Gefühle bewusst und suche Dir die Gesprächspartnerin oder den Gesprächspartner, der Dir im Moment gut tun wird.

Im nächsten Schritt formuliere dann Deine Wünsche für das Gespräch und rede offen über Deinen unerfüllten Kinderwunsch.

Und glaube mir: manchmal ist es sogar besser, wenn man mit einer aussenstehenden Person redet.

Warum Reden bei unerfülltem Kinderwunsch also hilft

Du hast Dir nun Gedanken darüber gemacht, welche Art der Unterstützung Du gerade brauchst und wer mit Deinen Emotionen und Ängsten so umgehen könnte, wie es für Dich gerade passt.

Du weisst auch, welche Gedanken und Situationen Dich besonders quälen und

Dir ist bewusst, dass Dein Gesprächspartner vielleicht noch unsicher ist, wie er mit Dir umgehen soll.

Wenn Du Dich nun traust und das offen mit ihm/ihr ansprichst, dann hast Du ganz viel dafür getan, dass Missverständnisse zwischen Euch gar nicht erst aufkommen. Ganz im Gegenteil:

Indem Du Dich öffnest, zeigst Du Vertrauen und erhältst ein sehr wertvolles Geschenk zurück:

Nähe und Vertrauen

Du musst Dich nicht mehr verstellen und so tun als ob alles easy wäre. Du musst wenigstens bei ausgewählten Personen nicht mehr „gute Miene zum bösen Spiel“ machen. Das nimmt Dir sehr viel Druck und entlastet Dich ungemein. Du kannst wieder ein kleines Stück mehr entspannen.

Dennoch wird es immer wieder Situationen geben, in denen Du von Menschen (oft eher fremde als vertraute) nach Deiner Familienplanung gefragt wirst und Du Dich wie vor den Kopf geschlagen fühlst. Fehlt Dir dann auch oft genug die passende Antwort? Dann habe ich zum Schluss noch etwas für Dich:

Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat und Dir mir noch etwas sagen möchtest, dann schreibe mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich ebenso über Feedback zu meiner 3-Schritte Methode von Dir.

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